„Ohne Kommunikation kein Ergebnis“
Friseur aus Leidenschaft: Ein Blick hinter die Kulissen eines langjährigen Friseurmeisters

Friseure sind wahre Künstler, die mit jedem Schnitt Persönlichkeit und Stil zum Leben erwecken. Michael AX ist ein Paradebeispiel dafür: Mit einer klaren Philosophie, einem engagierten Team und einer hohen Kommunikationskultur führt er sein erfolgreiches Unternehmen. Auch nach vielen Jahren ist er immer noch mit Leidenschaft und Hingabe dabei.
Der Duft von Haarfarbe und Styling Produkten mischt sich mit den Geräuschen von Föhnen, Scheren und Kundengesprächen. „Du darfst mir gleich folgen“, sagt Michael Ax, während er noch kurz eine Mitarbeiterin und deren Kundin betreut. Mit präzisen Handgriffen formt er die frisch blondierten Haare einer Frau zu einer schicken Frisur. Dann winkt er mich in sein Büro.
Die Reise zum Friseurmeister: Ein Leben im Handwerk
Schon früh kam er mit dem Friseur-Handwerk in Berührung und entwickelte eine Leidenschaft für den Beruf. „Meine Schwester war Friseurin, daher hatte ich immer einen direkten Blick auf diesen Beruf“, erzählt der 60-jährige Friseurmeister. Nach seiner Ausbildung legte er mit 21 Jahren erfolgreich die Meisterprüfung ab: eine beachtliche Leistung, die ihn damals zu einem der jüngsten Meister in Deutschland machte. Mit 29 Jahren wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit. In Frankfurt baut er als Geschäftsführer sein erstes Geschäft auf. Nach ein paar Jahren zog es ihn jedoch wieder nach Würzburg. Zuerst in die Oeggsstraße und final in die Herrnstraße. Mittlerweile ist er seit 31 Jahren der Inhaber von „AX-Friseure“.
Die Trends im Wandel der Zeit
Durch seine langjährige Berufserfahrung konnte er sehr viel Fachwissen aneignen. „Im Friseurberuf gibt es keinen Stillstand“, erklärt er mir. Trends verschwinden nicht einfach, sondern sind eher im Wechsel. Strähnchen wurden beispielsweise lange Zeit mit einer Haube aufgetragen, heute kommen eher die Freihandhandtechniken zum Einsatz. Michael erläutert: „Früher gab es DEN Frisurentrend, mittlerweile sind die Linien eher progressiv und individuell.“ Selbst klassische Trends wie die Dauerwelle erleben ein Revival, jedoch in einer modernen Form, die sich dem aktuellen Status und Persönlichkeitsbild anpasst.

Kommunikation: Der Schlüssel zum Erfolg
Dabei spielt die Gesprächsführung eine zentrale Rolle, um klassische Trends in einer modernen Weise umzusetzen. „Ohne Kommunikation kein Ergebnis“, betont Michael. Für ihn ist es unerlässlich, im Gespräch die Wünsche und Vorstellungen mit den fachlichen Gegebenheiten zu verbinden. Die Kundenkommunikation ist die Grundlage für die hohe Qualität des Salons. „Man muss dem Kunden klar machen, was möglich ist und was nicht. Offenheit und Ehrlichkeit sind dabei entscheidend“, erklärt der Geschäftsführer.
„Es gibt keine schwierigen Kunden“. Es gebe nur anspruchsvolle Kunden, die klare Vorstellungen von ihrem Wunsch haben. Das Wichtigste sei, gemeinsam eine Lösung zu finden, die sowohl dem Kunden als auch dem Friseur gerecht wird.
Ein vielseitiger Beruf, der begeistert
„Die größte Freude als Friseur ist es, wenn die Kunden zufrieden sind und sogar bereit sind, weite Strecken auf sich zu nehmen“, erzählt er. Einige seiner Kunden reisen sogar über 400 Kilometer, um sich die Haare von ihm schneiden zu lassen. Es erfordere eine hohe Fachkompetenz und Kreativität. Auch das Vorurteil der Beruf sei schlecht bezahlt, lehnt er ab: „Wenn man gut ist, baut man sich eine Kundenbasis auf, die auch bereit ist, mehr zu zahlen.“ Der Beruf sei abwechslungsreich und biete täglich zahlreiche Erfolgserlebnisse. „Die Fähigkeit, sich stets weiterzuentwickeln, ist entscheidend. Der Friseur von heute muss nicht nur technisch versiert sein, sondern auch Trends erkennen und den eigenen Stil anpassen.“
Von Laurenz Schäfer
