Junges Unternehmen mit großer Reichweite

„Haben wir schon immer so gemacht, gibt es bei uns nicht“

Quelle: Lena Bauer, THWS / Geschäftsgründer Tim Schröder in seiner Werkstatt in Markt Einersheim

War jemand von euch schon mal für ein Bier in der Haltestelle in der Sanderstraße? In der Bar fällt einem direkt das Innendesign auf. Tatsächlich ist es das Werk der Charakterholz GmbH. Mit seiner Schreinerei betreibt Tim Schröder zum einen den Onlineshop Mr. Timber mit selbst angefertigten Altholzfabrikaten, zum anderen gestaltet das Team gesamte Raumkonzepte. Doch wie schafft es die Firma eine gute Mischung aus Tradition und Moderne zu finden?

Das Unternehmen verfügt über zwei Niederlassungen in der Nähe von Würzburg, eine davon befindet sich in Markt Einersheim. Aus der kleinen Werkstatt heraus hat das Unternehmen durch sein Online-Business eine große Reichweite aufgebaut und bringt frischen Wind in die Schreinerbranche. 

Vielfältiges Geschäftsmodell für nachhaltigen Erfolg

Durch seine anfängliche Tätigkeit, Altholz von alten Hütten und Scheunen aufzubereiten und weiterzuverkaufen, kam Schröder die Idee das Material Kunden über einen Onlineshop anzubieten. Aus dieser Überlegung heraus gründete er 2018 die Marke Mr. Timber, mit welcher er seine Anfertigungen europaweit im Netz zugänglich macht. Die Webseite bietet eine Vielzahl an Altholz Artikel von Balken, über Wandverkleidungen bis hin zu Wohnaccessoire an. Bei diesen verzichtet er komplett auf das Fällen von Bäumen.

Seit 2023 betreibt er mit seinem zweiten Standbein Charakterholz eine klassische Schreinerei. „Wir wollen das gesamtheitliche Konzept machen“, sagt er über das neue Geschäftsmodell. Sein Ziel ist nicht nur das Anfertigen von einzelnen Möbelstücken, sondern ganze Räume zu gestalten. Auch diese Geschäftsidee vermarktet er im Internet. 

Handwerk kommt von Handarbeit

Die traditionelle Arbeitsweise empfindet er für wichtig, da sie besonders beim Altholz erforderlich sei. Auch wenn die Werkstatt nicht auf moderne Maschinen verzichtet, ist es dennoch notwendig viele Schritte, wie das Entnageln des Balkens, von Hand zu erledigen. Er ist überzeugt davon, dass der Schreiner auch weiterhin eine Zukunft haben wird. 

„Solang in Deutschland renoviert, umgebaut und saniert wird, wird es auch den Schreiner geben.“ 

Schröders Team setzt auf Experimentierfreude und Innovation

Trotzdem zeichnet sich die Firma vor allem durch ihre moderne Denkweise aus. Aufgrund ihrer Medienpräsenz bekommt die Firma eine große Anzahl von Online-Anfragen für überregionale Projekte, während andere Schreinereien in der Regel nur Aufträge in einem Umkreis von 50 km annehmen. Das Team geht mit der Einstellung voran, dass jede neue Idee eine Chance verdient, umgesetzt zu werden. „Haben wir schon immer so gemacht, gibt es bei uns nicht“, meint der Firmengründer. Insbesondere freut es den Schreinermeister, seine Auftraggeber mit der Holzarbeit begeistern zu können. „Wir sind die Traumerfüller für den Kunden“, sagt er. Aus den individuellen Wünschen bilden sich neuartige Projekte, welche den Schreiner Alltag nicht langweilig lassen werden. 

Von Lena Bauer