Lebensqualität durch Hörakustik

„Im Durchschnitt kommen die Leute sieben Jahre zu spät“

Quelle: Karla Götz, THWS / Mirko Nikolai in einer Beratungssituation

Manchmal sind es unerwartete Begegnungen, die einen Lebensweg bestimmen. So erging es Mirko Nikolai, einem der beiden Geschäftsführer von Huth und Dickert, als er durch einen Freund erstmals von der Hörakustik erfuhr. 

Die Hemmschwelle, bei Hörproblemen einen Spezialisten aufzusuchen, ist oft hoch. „Im Durchschnitt kommen die Leute sieben Jahre zu spät“, erklärt Herr Nikolai. Bei Huth und Dickert werden einem die Sorgen schnell genommen. Schon der freundliche Empfang im Erdgeschoss der Eichhornstraße 2a in Würzburg schafft Vertrauen, bevor es in den zweiten Stock geht. Ausgestellte Hörgeräte und Wandabbildungen zum Hörvorgang liefern hilfreiche Einblicke. In einem der vier Beratungszimmer begrüßt Mirko Nikolai die Kundschaft herzlich.

Vom Praktikanten zum Geschäftsführer

Als Praktikant ist Mirko Nikolai bei Huth und Dickert eingestiegen: Der Grundstein für eine Karriere, die er bis heute mit Leidenschaft verfolgt. „Seit 25,5 Jahren bin ich hier tätig.“ 2010 wurde er zusammen mit Herrn Weiglein Teil der Geschäftsführung, bevor es 2016 zur gesamten Übernahme kam. Von einem neuen Hörsystem, der Anpassung von Cochlea-Implantaten bis hin zu präventivem Gehörschutz und Hörtherapien ist das Unternehmen in verschiedenen Bereichen tätig. „Wir verkaufen Lebensqualität“, sagt Herr Nikolai stolz. Mit diesem Anspruch geht es bei Huth und Dickert um mehr als nur die Technik – die Menschen sollen wieder am Leben teilhaben können. Der Slogan „Mittendrin statt nur dabei“ bringt diese Philosophie auf den Punkt.

Ein AirPod wird akzeptiert, ein Hörgerät oft nicht

Die Digitalisierung macht auch vor der Hörakustik keinen Stopp. Moderne Geräte verbinden sich mit Smartphones, ermöglichen Streaming und messen Schritte oder Stürze. Obwohl Hörgeräte mit modernen Hearables vergleichbar sind, haben viele Menschen Vorbehalte, wie Herr Nikolai erklärt: „Einen AirPod trage ich, da hat keiner ein Problem damit. Bei einem Hörgerät, das man nicht sieht, haben die Leute immer noch ein Problem.“ Huth und Dickert legt aus diesem Grund großen Wert auf kundenorientierte Beratung und Hörtherapien, die das Hören neu trainieren und die Akzeptanz sowie die Zufriedenheit der Geräte erhöhen. Auch Fernanpassungen per Webcam sind möglich, stoßen jedoch an Grenzen. „Das einzige Handwerk, was wir noch haben, ist das Ohrpassstück, die Passform. Und das ist natürlich bei der Tele-Audiometrie nicht mehr möglich, da verkaufe ich nur die Hörsysteme. Aber das ist nicht unser Standard.“

Quelle: Carlotta Rörig, THWS / verschiedene Hörgeräte-Modelle
Ein Beruf, der Leben verändert

Für Mirko Nikolai ist der schönste Teil seines Berufs die direkte Wirkung auf das Leben der Menschen- wenn ein Kind die Stimme seiner Mutter zum ersten Mal hört oder ein Großvater endlich wieder seine Enkel versteht. Es sind diese emotionalen Augenblicke, die zeigen, wie wichtig und erfüllend die Arbeit in der Hörakustik ist. „Ich muss sagen, es ist für mich eine Herzensangelegenheit diesen Beruf zu machen, den Leuten zu helfen und ich bin froh, dass wir hier im Team nur solche Leute haben“, berichtet der Geschäftsführer. „Am Ende muss der Kunde rausgehen und sagen, das hat sich gelohnt hierher zu gehen. Das ist mir das Wichtigste.“

Von Pia Herrmann