Farbe, Vielfalt und vier Generationen

Vom ersten Pinselstrich bis zur Zukunft: Malerei Huth

Quelle: Malerei Huth/ Armin Huth war schon immer mit dabei im Familienunternehmen

Die Sonne blendet leicht, als ich vor dem kleinen Büro der Malerei Huth in Trennfeld ankomme. Elisabeth Weber, die Nichte des Besitzers, begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln und führt mich in einen kleinen Nebenraum. Kurz darauf tritt Armin Huth selbst ein. Sein Händedruck ist fest, sein Auftreten herzlich.

„Das Wohnzimmer war früher das Büro“, erinnert sich Armin lachend. Schon als Kind war klar, dass er den Betrieb übernehmen wird. Vom Uropa gegründet, führt Armin Huth den Betrieb in vierter Generation. Nach der Realschule absolvierte er die Ausbildung im eigenen Betrieb, später folgten der Meistertitel und schließlich die Betriebsübernahme mit gerade einmal 28 Jahren.

Das Büro liegt zwar immer noch im Familienhaus, doch vieles hat sich geändert, und mit Elisabeth steht schon die nächste Generation bereit. „Gebäude und alles Drum und Dran wird sie übernehmen“, sagt Armin zufrieden.

Farben, Formen und der Reiz des Handwerks

„Ich bin ja auch eher der Handwerker, der lieber draußen etwas schafft“, erklärt er. „Klar, du machst im Büro auch was, aber du siehst nichts, du siehst nicht, was du erschaffen hast.“ Die Freude, etwas mit den eigenen Händen zu gestalten, prägt den Alltag bei der Malerei Huth. Besonders die dekorativen Arbeiten liegen ihm am Herzen. „Da kommt es aufs Künstlerische drauf an“, sagt er begeistert.

Doch der Betrieb ist weit mehr als ein klassischer Malerbetrieb. Böden, Türen, Fliesen – die Liste der Dienstleistungen ist lang. „So ziemlich alles, was es im Hausbau noch so gibt“, fasst Armin zusammen. Mit aktuell fünf Mitarbeitern ist das Team überschaubar, aber flexibel.

Quelle: Malerei Huth/ Neuer Putz auf energetisch sanierte Fassade
Herausforderungen und Chancen im Handwerk

Neue Azubis? Fehlanzeige. Seit zehn Jahren hat Armin keinen mehr gefunden. Trotzdem gibt er die Hoffnung nicht auf. Vor kurzem war ein Praktikant da, der von der Arbeit begeistert war. Armin ist überzeugt: Viele haben einfach keinen Bezug mehr zum Handwerk. „Das Interesse muss da sein, man muss es wollen“, betont er.

Ein Beruf im Wandel

Einen richtigen Alltag gibt es bei der Malerei Huth nicht. „es variiert immer“, erklärt Armin. Alte Malertechniken, die schon fast vergessen waren, kehren zurück. „Da hat sich viel gewandelt. Vieles, was wir nicht mehr in der Schule gelernt haben, kam später wieder.“ Der Malerberuf ist so facettenreich, dass auch künstlerische Seelen hier ihre Berufung finden können.

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Malerei Huth liegt in Elisabeths Händen. Laut den beiden kam es ziemlich spontan zu der Entscheidung, aber mittlerweile steht es fest: Elisabeth übernimmt den Familienbetrieb. „Das hätte ich vorher nie gedacht“, sagt Armin. Elisabeth kommt aus dem kaufmännischen Bereich und steht vor einer großen Aufgabe. „Einerseits gut, schön, andererseits ist es mit Verantwortung verbunden“, sagt sie. Doch die Freude überwiegt – auch bei der Familie.

Nach 120 Jahren wird der Familienbetrieb so in der vierten Generation weitergeführt. Mit Leidenschaft, Tradition und dem festen Willen, dem Handwerk auch in Zukunft eine strahlende Farbe zu verleihen. Hier wird schnell klar: Dieser Betrieb ist mehr als ein Arbeitsplatz – es ist ein lebendiges Stück Familiengeschichte

Von Elisa Hörner