Meisterbrief 2.0: So hat sich das Handwerksdiplom gewandelt

Vom Oldschool-Zertifikat zum Karriere-Booster: Der Meisterbrief im Wandel der Zeit

Bildquelle: Handwerkskammer für Unterfranken / 1906 und 1936 Meisterbrief von Vater und Sohn Lakierer

Vom klassischen Handwerkszeugnis der alten Schule zum modernen „Bachelor Professional“ – wir zeigen euch, wie sich der Meisterbrief verändert hat und warum er heute der perfekte Mix aus Tradition und Zukunft ist.

Was ist der Meisterbrief ?

Der Meisterbrief ist praktisch das „Upgrade“ für ausgebildete Handwerker in Deutschland. Wenn man die Meisterprüfung besteht, hat man den höchsten Abschluss erreicht und bekommt diese offizielle Urkunde, die einem nicht nur zeigt, dass man richtig was draufhat, sondern auch, dass man in der Lage ist, einen eigenen Betrieb zu führen oder Lehrlinge auszubilden. Den Meisterbrief zu bekommen, ist aber nicht ganz einfach: Es gibt klare Regeln und Anforderungen, die man erfüllen muss, um den Meisterbrief zu erhalten. Aber wer diese Hürde nimmt, hat auf jeden Fall ein starkes Stück Handwerkskompetenz in der Tasche!

Der Meisterbrief früher

Herr Röper von der Handwerkskammer war 2010 dabei, als der Meisterbrief neu designt wurde. Er erzählt, dass der Meisterbrief früher ein richtiges Kind des 20. Jahrhunderts war – sozusagen ein Relikt aus einer Zeit, die ganz andere Werte und gesellschaftliche Strukturen hatte als heute.

Bildquelle: Alara Özgür, THWS / Meisterbrief 1996
Der Meisterbrief heute

Die Veränderungen damals haben den Meisterbrief in die moderne Welt geholt, ohne seine wichtige Bedeutung zu verlieren. Frau Schönig von der Handwerkskammer Unterfranken erklärt, dass der Meisterbrief, wie wir ihn heute kennen, seit 2020 existiert. Seitdem bekommen die neuen Meisterinnen und Meister nicht nur den klassischen Meistertitel, sondern auch den coolen Zusatz „Bachelor Professional“. Ebenso erklärt sie, dass das Ganze zeigt, dass berufliche und akademische Bildung mittlerweile gleichwertig nebeneinander stehen. Der Meistertitel ist jetzt nicht nur ein Nachweis für Fachwissen, sondern öffnet auch die Tür zu einem Hochschulstudium – eine ziemlich spannende Entwicklung.

Bildquelle: Handwerkskammer für Unterfranken / Meisterbrief Aktuell
Wann hat sich der Meisterbrief geändert?

Wie Frau Schönig erzählt, hat sich der Meisterbrief im Laufe der Jahre ständig gewandelt, da man dem Meisterbrief einen modernen, symbolischen Touch verleihen wollte. Herr Röper von der Kammer hebt hervor, dass man den Meisterbrief bewusst als ein echtes „Zeugnis seiner Zeit“ gestalten wollte. 2010 wurde er dann komplett neu designt, um ihn den neuen, modernen Ansprüchen anzupassen. In den Jahren danach wurden dann nur noch kleinere Änderungen gemacht, wie die Unterschriften des Hauptgeschäftsführers und Präsidenten sowie der Zusatz „Bachelor Professional“. So bleibt der Meisterbrief immer up to date!

Wieso sieht der Meisterbrief heutzutage so aus wie er aussieht?

Wie Herr Röper richtig sagt, sind Meisterbriefe, besonders die Schmuckmeisterbriefe, nicht nur ein Zeichen für fachliche Exzellenz, sondern auch ein Spiegel der Zeit, in der sie verliehen werden. Während manche Handwerkskammern, wie die in Unterfranken, mutig den Schritt zu einem modernen Design gemacht haben, schwören andere noch auf die traditionelle Form. Für diese Kammern bleibt der Meisterbrief ein sichtbares Zeichen der Handwerkstradition. Zum Thema Neugestaltung erklärt Herr Röper: „Wir haben uns viele Gedanken gemacht. 2006 haben viele Handwerkskammern beschlossen, mit einem gemeinsamen CI/CD (Corporate Identity/Corporate Design) aufzutreten, um als Institution besser wahrgenommen zu werden. Also warum nicht auch den Meisterbrief modernisieren? Unsere Meisterausbildung ist schließlich zukunftsorientiert, und das sollte sich auch im Design zeigen.“ Der neue Meisterbrief ist also ein echtes Symbol für das 21. Jahrhundert und soll zeigen, dass das Handwerk nicht nur in der Vergangenheit lebt, sondern in die Zukunft schaut!

Von Alara Özgür