Das Bildungszentrum Würzburg

Von Goldschmiedekunst bis Elektrotechnik: Ein Zentrum für die Zukunft des Handwerks

Was macht diesen Ort so einzigartig und wie schafft es das Team, dem Aussterben von Handwerksberufen entgegenzuwirken?  Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie hier die Zukunft des Handwerks gestaltet wird.

Quelle: Leonie Lötz, THWS / Ein Berufsfeld des Bildungszentrums: Das Holzhandwerk

Das Bildungszentrum der Handwerkskammer für Unterfranken in Würzburg ist weit mehr als nur eine Ausbildungsstätte. Hier wird die Zukunft des Handwerks aktiv mitgestaltet – mithilfe von modernsten Technologien und einer praxisnahen Ausbildung. Doch was macht diesen Ort so einzigartig und wie schafft es das Team, dem Aussterben von Handwerksberufen entgegenzuwirken?  Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie hier die Zukunft des Handwerks gestaltet wird, also bleibt dran! 

Ausbildung und Weiterbildung – für jede Karrierestufe

Das Bildungszentrum Würzburg ist eine Einrichtung mit der Aufgabe, Menschen für technische und handwerkliche Berufe auszubilden. „Das ist ein Haus voller Leben, das heißt, wir haben an guten Tagen 300 bis 500 junge Menschen im Haus“, erzählt Bernd Bratek, Leiter des Bildungszentrums. Dabei hat es mit 25 Werkstätten einiges zu bieten: von der überbetrieblichen Ausbildung bis hin zu Meisterkursen in verschiedensten Handwerksberufen, darunter Schreiner, Uhrmacher und Goldschmiede. Besonders beliebt sind die Meister-Lehrgänge im Bereich Sanitär, Klima sowie Elektrotechnik. „Diese Kurse sind so gefragt, dass wir inzwischen bis ins Jahr 2029 ausgebucht sind“, berichtet Bratek. 

Kampf gegen das Aussterben traditioneller Handwerksberufe

Auch wenn es bei vielen Kursen keinen Mangel zu geben scheint, das Bildungszentrum steht vor einer großen Herausforderung: Traditionelle Handwerksberufe wie Uhrmacher, Goldschmied oder Bäcker sind vom Aussterben bedroht. Um diesem Trend entgegenzuwirken, legt das Bildungszentrum großen Wert darauf, handwerkliche Berufe als wertvolles Gut zu bewahren. Trotz der geringen Nachfrage bleiben seltener gewordene Ausbildungen im Angebot bestehen und tragen so bei, dass jahrhundertealte Traditionen nicht in Vergessenheit geraten. 

Quelle: Leonie Lötz, THWS / Ein Berufsfeld des Bildungszentrums: Bäckerei und Konditorei
Zwei Meister, eine Liebe: Das Bildungszentrum verbindet

Neben dem Erhalt traditioneller Berufe entstehen hier auch Erfolgsgeschichten, die zeigen, wie Handwerk Menschen auf unerwartete Weise zusammenführt. Bratek erinnert sich immer wieder gerne an eine wahre Liebesgeschichte zurück: Die Tochter eines Bäckereibetriebs und ein angestellter Bäcker lernten sich im Meisterkurs kennen, verliebten sich, heirateten und führen nun den elterlichen Betrieb fort. Diese Geschichte zeigt, wie das Bildungszentrum mehr als nur Wissen vermittelt. Es verbindet, sowohl beruflich als auch privat.

Sechsstellige Investitionen jährlich: so wird das Handwerk fit für die Zukunft 

Um das Handwerk auch für kommende Generationen attraktiv zu halten und junge Talente zu begeistern, bedarf es ständiger Anpassung. „Wir investieren jährlich mehrere hunderttausend Euro in die Ausstattung“, betont Bratek. Berufe wie Konditor oder Bäcker profitieren dabei von Innovationen wie Lebensmittel-3D-Druckern, während Schreiner CNC-Maschinen und Laser-Cutter nutzen können. Aber auch die Methoden des Theorieunterrichts haben sich gewandelt: Online-Kurse, Tablets und digitale Lernplattformen ergänzen das Präsenzangebot und bereiten die Auszubildenden optimal auf die modernen Anforderungen des Handwerks vor. „Auch das zeigt: Handwerk geht mit der Zeit, denn anders wäre es nicht attraktiv“, fasst Bratek zusammen und unterstreicht damit den zukunftsorientierten Wandel der Branche.

Na, neugierig geworden? 

Am 29.03.2025 ist „Macher-Tag“ im Bildungszentrum Würzburg!

Von Patrizia Strößner